Philosophinnen Lexikon

Herausgegeben von Ursula I. Meyer und Heidemarie Bennent-Vahle

Reclam Verlag Leipzig

 

Das ultimative Lexikon der Frauen-Geschichte, der Philosophinnen-Geschichte von der Antike über das Mittelalter, die Renassaince, die Aufklärung bis in die Neuzeit; alphabetisch geordnet. Denn Verfasserinnen und Ihren Koautorinnen gelingt es hier vortrefflich, sowohl das Leben und das Wirken der ca. 200 Philosophinnen, eingebettet in die jeweils zeitlich vorhandenen geschichtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten, darzustellen. Dies basiert auf einer fundierten und gründlichen Recherche der jeweiligen Persönlichkeiten, Ihrer Lebensverhältnisse, Ihrem Wissenstand, Ihrem Kampf für die Wahrheit, Ihrer familiären und gesellschaftlichen Verbindungen schließlich Ihrer Liebe zur Weisheit. Dieses Lexikon ist ein unbedingtes Muss nicht nur für alle die sich beruflich und auch in ihrer Freizeit der Philosophie verschrieben haben. Es fordert regelrecht auf noch intensiver und vertiefender die Philosphinnen der Geschichte kennzulernen.

 

„Was Philosophinnen über die Göttin denken“ 

Von Heide Göttner-Abendroth, Marit Rullmann, Annegret Stopczyk

Christel Göttert Verlag

Rezension: Katharina Bundrock

 

Eine schöne und interessante Zusammenfassung über das Denken, Fühlen und Leben zum Thema Göttin. Jede der Drei schreibt eine Art Aufsatz zur „Göttin“ – was sie speziell darüber weiß, denkt, erforscht, lebt, sich vorstellt.

H. Göttner-Abendroth schreibt in gewohnt deutlicher und klarer Sprache über ihr weltweit erforschtes Gebiet der Matriarchatsforschung.

A. Stopczyk wiederum umreißt ihre Leibphilosophie, die allerdings ohne ihr Buch darüber zu kennen, eher etwas unverständlich bleibt. Insgesamt ist ihre Art zu schreiben doch recht einfühlsam und weniger  gesellschaftskritisch. Sie bleibt sehr bei sich und durch ihre herantastenden, einfühlsamen Worte kann ich ihr am besten folgen.

M. Rullmann ermöglichte mir, noch weitere Philosophinnen kennenzu lernen wieLuce Irigaray und Gerda Weiler. Leider hatte ich noch nicht die Gelegenheit, ihre Literatur zu studieren. So erfahre ich von M. Rullmann mehr über o.g. Frauen als über sie selbst, was aber in Hinsicht auf für mich neue Ausdrucksmöglichkeiten wie ihre Erwähnung von Künstlerinnen (u.a. Nicki de St. Phalle und ihre nanas) nicht weiter stört.So ist es doch wichtig, das Gedenken und die Gedanken von Philosophinnen vor uns zu pflegen und als Grundstein oder Fundament für die Gegenwart und Zukünftiges zu nehmen.

Insgesamt ist der Diskurs der drei Frauen über die Göttin, ihre persönliche Haltung dazu und ihr „schwesterlicher“ Umgang miteinander ein vorbildhafter, eine Anregung zum eigenen Umgang mit dem Thema „Göttin“ und dem Miteinander von Frauen. Ich wünsche mir dazu mehr (Frauen), die sich zusammentun und sich austauschen – schwesterlich, liebevoll der anderen zugewandt.

 

„Sophias Leib. Der Körper als Quelle der Weisheit", von Annegret Stopczyk-Pfundstein, Bod-Verlag, 2008

Rezension: Katharina Bundrock


Gut aufgebaut, gut recherchiert, liest sich diese Abhandlung. Das Gebiet oder der Inhalt des Leibes der Sophia ist also gar nicht so neu, eher wiederentdeckt, ausgegraben, was verschüttet. Eine andere Sichtweise, ein Zurecht-Rücken eines uns heute selbstverständlich gewordenen, abgehobenen philosophischen Weltbildes. Ein vom „Kopf- auf die Füße- Stellen“, was seit ca. 2 Jahrtausenden verdreht.

Das bikamerale Denken, die „Einbildekraft“ – eine andere Art des Sehens, Verstehens, Fühlens und Denkens – jenseits von heutigen Begriffen, Worten, dem „reinen Geist“ –ASP räumt auf mit der Einseitigkeit, versucht offenzulegen, zusammenzubringen, was schwelt, unterschwellig vorhanden war und ist.

Für mich persönlich ist ihr Buch eine wahre Offenbarung, vorsichtig ertastend geschrieben, Worte findend und dann wieder sehr selbstbewusst und phantasievoll.

Vieles berührt mich tief , das sie beschreibt. Ein nächster Schritt zur Entdeckung der Sophia, sowohl im Außen als auch im Innen – obwohl:es gibt da nicht wirklich eine Trennung. Es geht ums Wiederherstellen einer Einheit und nicht ums Teilen, Sezieren, „Kernspaltung“. Es gibt nicht Nichts – schreibt sie.

Ein schönes Buch für Menschen, die sich wie ich des Öfteren und immer mehr wundern über Dissonanzen, Fragwürdigkeiten; die entdecken, dass „links“ mit einem Bann belegt wurde, wie so Vieles andere.